Kennst du dieses Gefühl, wenn das Wochenende gefühlt schon Sonntagnachmittag zu Ende ist, weil man sich Gedanken und Sorgen vor Aufgaben und Themen der anstehenden Woche hat?
Dieses weit verbreitete Phänomen hat einen Namen: Smonday Anxiety.
Es hat natürlich nichts mit dem Montag an sich zu tun. Das lässt sich leicht daran erkennen, dass für viele dieser „Montags“-Effekt letzte Woche am Dienstag stattgefunden hat, weil Montag ein Feiertag war. Es ist also eher eine „Beginn-der-Woche“-Angst.
Ich persönlich kenne dieses Gefühl sehr gut.
Schon seit meiner Kindheit.
Ich kann mich noch genau an das Ende der Sommerferien erinnern, bevor ich in die 3. Klasse kam – ich hatte fast panische Angst, dass ich über die Ferien das „1x1“ vergessen hatte.
Und es kam in der Grundschule auch immer wieder vor, dass ich nachts aufgewacht bin, weil ich mir nicht mehr ganz sicher war, ob die richtige Schreibweise „Arzt“ oder nicht doch „Artzt“ ist.
Später als Unternehmensberater kam dann auch noch die Angst dazu, Montag morgens den Wecker um 04:30 Uhr zu überhören und den 06:30 Uhr Flug zu verpassen.
Auch in den physiologischen Daten unserer Klient*innen können wir dieses Phänomen immer wieder beobachten:
Die Atemfrequenz – ein guter Indikator für das eigene Stresslevel – ist bei vielen in der Nacht von Sonntag auf Montag um 0,5 - 0,8 Atemzüge pro Minute höher.
Und auch die Herzfrequenzvariabilität – eine sehr stabile Kennzahl für unseren Erholungszustand – ist nicht selten um 5-10 ms niedriger als an anderen Tagen.
Aber wir müssen uns nicht für den Rest unseres Lebens damit abfinden, von Sonntag auf Montag etwas nervöser zu sein als sonst.
Denn es gibt eine sehr simple, wenn auch nicht immer einfach umzusetzende Strategie dagegen:
Alles was wir tun müssen, ist dem „Monday Worst Case“ den Schrecken zu nehmen.
Und das geht so:
Es ist gar nicht so schlimm, wie wir eigentlich denken, nicht wahr? Ja es könnte etwas unangenehm werden, vielleicht sogar peinlich oder anstrengend.
Aber ohne deinen persönlichen Worst Case zu kennen ist meine Vermutung – du würdest nicht deinen Job verlieren, du würdest gesund bleiben. Das Leben geht weiter. Vielleicht mit einer winzigen Delle. Aber mehr auch nicht.
Wenn wir mit dem Worst Case OK sind, dann sind wir frei!
Überleg doch mal, über wie viele Montage du dir schon unnötig Sorgen gemacht hast, obwohl dann alles gut gegangen ist.
Warum sollte nächste Woche die große Ausnahme werden?
Fakt ist: 99,999% aller Dinge, über die wir uns Sorgen machen, treffen niemals ein.
Du hast bisher jeden Montag gut überstanden.
Und auch die ganze Woche danach.
Das heißt im Übrigen NICHT, dass wir ihn erleben wollen oder schludrig werden.
Aber wir wissen, die Welt geht nicht unter, falls er entgegen allen Wahrscheinlichkeiten doch eintritt.
Wenn es tatsächlich dazu kommt, DANN (und nur dann) können wir uns darum kümmern.
Vertrau dir selbst, dass du in diesem unwahrscheinlichen Fall Lösungen finden wirst.
Aber es gibt keinen Grund, sich vorher schon unnötig Ängste und Sorgen zu machen.
Kennst du auch diese „Montags-Nervosität“? Wovor genau hast du Respekt, oder was macht dir Sorge? Klicke doch einfach auf „antworten“ und schreibe mir ein paar Stichpunkte dazu – ich lese jede Antwort immer persönlich 😊
Für weniger rote & mehr funkelnde Augen
Dein Chris
PS – vielen Dank für die zahlreichen Antworten auf die Frage, an welchem Wochentag wir unseren neuen Podcast AUF & UP immer veröffentlichen sollen. Es war/ist ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Donnerstags und Sonntags. Wir sind gerade dabei, den Trailer und die Intro-Musik zu produzieren und die ersten Episoden fertig zu schneiden. Ich bin schon ganz aufgeregt und extrem neugierig, wie dir die ersten Episoden gefallen. Wenn du noch Themenwünsche hast oder Vorschläge, welche Gäste ich mal einladen soll, lass es mich bitte jederzeit wissen 😊